Mittwoch, 11. März 2015

Australiens Ikone N°7

The Great Ocean Road (GOR) ist ein 243km langer, spektakulärer und weltbekannter Küstenabschnitt zwischen Torquay und Allensford im Staat Victoria, Australien.



Diese Strasse wurde zwischen 1919 und 1932 hauptsächlich von heimkehrenden Soldaten als Kriegsdenkmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen Kameraden gebaut. Der langwierige Bau dieses weltgrössten* Kriegsdenkmals, war also auch eine Arbeitsbeschaffungsmassnahme der Regierung und gestaltete sich als schwierig, aufgrund von geographischen und geologischen Gegebenheiten. Die mehr als 3000 Arbeiter bewältigten das meiste ohne grosse technische Hilfsmittel, nutzten Pickel, Schaufeln und Schubkarren.
*ob es wirklich das weltgrösste ist, habe ich nicht selber geprüft. In Australien ist vieles worlds biggest oder biggest on Southern Hemisphere, dabei wird aber Südamerika oft ausser Acht gelassen….

Die GOR beginnt in Torquay und in kleiner Entfernung befindet sich die Bells Beach. Sie ist ein Mekka für Surfer und auch eine Beach, die es in einen Kinofilm geschafft hat. „Point Break“ handelt von einer Surfertruppe, die mit US-Präsidentenmasken Banken überfallen und damit lange erfolgreich sind. Keanu Reeves und Patrik Swayze sind die Hauptdarsteller und die tollsten Surfszenen der Präsidententruppe im Film, wurden an dieser Beach gedreht. Leider war bei jedem meiner bisherigen Besuche (1994, 2010 und 2015) der Wellengang milde und das Spektakel hielt sich in Grenzen. 

Die beiden Hauptdarsteller im Film Point Break

Weiter verläuft die Strasse entlang der Küste in westliche Richtung, und da die Berge des Hinterlandes zum Teil fast bis zum Ozean reichen, schlängelt sich die GOR in einem sehr kurvenreichen Verlauf an deren Rändern entlang. Nebst der schönen Strasse, gibt es ganz tolle Wanderungen. Wir haben einen sehr abwechslungsreichen Bushwalk beim Cumberland River gemacht. 

Aussicht auf den Cumberlandriver und die GOR

Anschliessend führt die GOR durch den Cape Otway Nationalpark, der von gemässigtem Regenwald geprägt ist. Die Strecke ist in diesem Bereich auch leicht hügelig. Der Nationalpark bietet fast garantiert auch jedem Touristen den Blick auf Koalas. 
Dann folgt ein beachtlicher Szenenwechsel, die hügelige Strecke im Regenwald wird zu einer flacheren Küstenstrasse mit steilen, bis zu 60m hohen Cliffs. Es ist der wohl bekannteste und meist fotografierte Teil, der Port-Campbell Nationalpark, welcher einige der beeindruckendsten Küstenlandschaften der Welt bietet. Die Küstenerosion durch Wellen und Gezeiten haben am weichen Kalksteinfels gearbeitet, diesen erodiert und dadurch die bekannten und sich weiter verändernden Felsformationen geschaffen. Unter anderem sind Felssäulen, Höhlen, Bogen und Blowholes zu bestaunen.
Die 12 Apostel sind heute an der Zahl nicht 12 und waren es auch nie. Das mag so manchen Touristen erstaunen, denn von der aufwändig gemachten Besichtigungsplattform können nur 7 ausgemacht werden. Die Namengebung bleibt aber unklar. Es wird offiziell behauptet, es hänge eben davon ab, woher man guckt, ob man 7 oder 12 sieht….. 

Die Apostel

Neben den Aposteln hat es noch weitere imposante Felsformationen.
Loch Ard Gorge ist eine Höhle in der sich zwei überlebende junge Leute begegneten, nachdem das Schiff Loch Ard gesunken und alle anderen Passagiere ertrunken waren. Dieser Küstenteil wird auch Shipwreck Coast genannt, da hier bereits mehr als 80 Schiffe gesunken sind.

zwei verschiedene Ansichten bei hohem Wellengang



London Bridge war ursprünglich eine Felsplattform mit einem Doppelbogen und verbunden mit dem Festland. Im Januar 1990 kollabierte die Brücke und hinterliess zwei verängstigte Touristen gestrandet auf der eben entstandenen Insel. Sie wurden per Helikopter evakuiert.



The Grotto ist eine höhlenähnliche Formation wo bei starkem Meergang die Wellen heftig am Höhlensystem arbeiten



Die GOR ist ein touristischer Magnet und wird gemäss einer Studie jährlich von 6.5 bis 7.5 Millionen Menschen besucht. Wir waren in diesem Jahr 2 davon!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen