Mittwoch, 27. Januar 2010

Australia Day

Der 26.Januar ist der offizielle Nationalfeiertag Australiens und gedenkt der Ankunft der First Fleet in Sydney Cove, im Jahre 1788. Die First Fleet war ein Konvoi von 11 Schiffen mit rund 1400 Passagieren (50% Gefangene & 50% Besatzung), gestartet am 13.Mai 1787 in Portsmouth, UK, mit dem Ziel, die erste europäische Kolonie (Gefangenenumsiedlung!)  in New South Wales zu bilden.



 Dieser Tag ist für manche Australier kontrovers, da sie ihn als den Untergang der indigenen Kultur auf Kosten des Britischen Kolonialismus sehen. Aus diesem Grund gibt es an diesem Tag auch immer Protestaktionen.
Bis 1888 wurde dieser Tag einzig in der ursprünglichen Kolonie in New South Wales gefeiert. Die meisten anderen Staaten hatten ihre eigenen Geburtstage und wollten sich nicht einem nationalen Feiertag, der für sie nur für New South Wales gültig war, "unterwerfen".
Seit 1935 wird der 26.Januar von allen Staaten als Australia Day gefeiert.
1988 fand erstmals ein nationales Fest zum 200.Geburtstag in Sydney statt und erst seit
1994 ist dieser Tag vereinheitlicht übers ganze Land ein Freitag.
Zum Australia Day gehört folgendes
  • Wahl des Australiers des Jahres
  • Barbecue (Grillen) mit Freunden oder Familie, bevorzugt in öffentlichen Parks, zusammen mit allen anderen

  • Konzerte
  • Umzüge
  • Flugshows

  • und einmal mehr ein FEUERWERK


Wir haben den Freitag ebenfalls sehr genossen, waren erstaunt wieviele Australier wir bei Bier und Grill in Pärken und am Strand antrafen und wie gut die Stimmung war. Ein bisschen Patriotismus war schon erkennbar, aber mir schien er sogar noch diskreter als in der Schweiz.


Mittwoch, 20. Januar 2010

Er ist schuld.....

Hiermit möchte ich Euch denjenigen vorstellen, der unseren Arbeits- und Ferienaufenthalt in Australien verschuldet


little Amish with his mother

Dieser kleine, süsse Wurm ist vor ziemlich genau 2 Monaten zur Welt gekommen und möchte nun während einem Jahr von seiner Mutter betreut werden.
In Australien bekommt man ein ganzes Jahr Mutterschaftsurlaub, was einen als Schweizer unheimlich lange erscheint. Ich hatte mir mehrfach die Frage gestellt, wieso denn genau hier (und auch in England, wo die gleiche Regel gilt) viele Frauen, oft mit Kindern, einflussreiche Positionen besetzen. Das macht doch aus Unternehmersicht irgendwie keinen Sinn!

Mittlerweile kenne die genauen Umstände etwas besser.
Mutterschaftsurlaub heisst hier, dass die Arbeitsstelle während diesen 12 Monaten reserviert bleibt und die Mama nach dieser Zeit in die ursprüngliche Position zurück kommt, oder aber bis zum letzten Tag dieser 12 Monate entscheiden kann, doch nicht mehr arbeiten zu wollen. Was diese Regelung aber nicht beinhaltet, ist eine Bezahlung. Zur Zeit gibt es noch keine gesetzliche Pflicht, dass der Arbeitgeber auch nur einen Tag dieses Mutterschaftsurlaubes bezahlt. Je nach Industrie und Vertrag hat man also ein Einkommen zwischen $ 0 und bis zu 6 Monaten voller Bezahlung (mehr ist äusserst unwahrscheinlich). Wie ich gehört habe, soll im 2011 ein Minimum von 18 bezahlten Wochen gesetzlich verankert werden. Also ca. gleich wie in der Schweiz, nur dass es dort keine Jobgarantie gibt.

Once more; andere Länder, andere Sitten und ich bin für den Moment eigentlich ganz glücklich über diese Regelung.




und zum Schluss noch ein Bild von Amishs Schwester Alishba, weil sie ebenso süss ist !

Donnerstag, 14. Januar 2010

Christmas at ABF

Australien und insbesondere Melbourne, ist multikulturell und sehr spannend. Da jedoch 65% der Bevölkerung Christen sind (19% ohne Religion; 11% unbekannt und nur verschwindend kleine Anteile von Buddhisten, Muslim, Hindus und Juden), ist Weihnachten, neben dem Australiaday, wohl der wichtigste Feiertag des Jahres. Dabei ist der 25igste, der Christmasday, den Familien und dem Fest gewidmet. Ob viele in die Kirche gehen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Da aber Weihnachten mitten in die grossen Sommerferien fällt, muss mit den Feierlichkeiten sehr früh angefangen werden.
Wie das bei AB Food & Beverages ausgesehen hat, könnt Ihr hier erfahren

28.11.2009 Big ABF Christmas Party


An diesem Samstagabend waren alle ABF Mitarbeiter mit Begleitung in ein chices Hotel mit Meeranstoss im Südosten Melbournes eingeladen. Total waren wir gut 80 Leute generiert von aktuell 58 Mitarbeitern. Das ist keine schlechte Bilanz, waren doch auch einige Gäste alleine anwesend (wie z.B. ich....). Es lohnte sich trotzdem, die Stimmung war am Schluss sehr auslassend beim Tanzen, das Essen war gut und zudem gabs tolle Geschenke zu gewinnen!



17.12.2009 Kris Kringle

 
Ein Brauch der aus Deutschland kommt und dort Wichteln heisst. Ehrlich gesagt, habe ich nie vorher davon gehört.
Es geht darum, dass jeder Teilnehmer für eine, durch ein Los gezogene Person innerhalb der Firma, ein Geschenk organisiert, mit einem definierten Wert. Die schön eingepackten Geschenke (fast immer schönes Geschenkpapier aber keine hübschen "Bändeli & Mäschli") landen dann in einem Sack und werden unter viel Applaus und Gejohle von Santa Claus verteilt. Dabei darf keiner erfahren, von wem er das Geschenk bekommen hat. Die einen verraten es trotzdem.....!




18.12.2009 Marketing Christmas lunch
Da ich hier in Australien an den Marketingleiter rapportiere, durfte ich wohl am interessantesten Weihnachtsanlass teilnehmen. Wir machten aus dem Lunch einen Tagesauflug auf die Mornington Peninsula zur Wein- und Bierdegustation. Wir bewältigten 3 Weingute und 1 Brauerei. Zur Mornington Peninsula gibt es viel zu erzählen, darum fange ich in diesem Bericht gar nicht erst an. Es ist eine wunderschöne Ecke des Landes und nur rund eine Autostunde von Melbourne entfernt.
Da wir so richtig vom Tag profitieren wollten und dies auch als Teamevent betrachteten, machten wir allerhand Fragespiele, Quiz und Knobeleien, bis es einigen schlecht wurde im Minibus. Ich hatte ein "Riechquiz" vorbereitet, das sehr gut ankam.



Dieses Foto entstand nach der ersten Degustationsrunde, darum sehen wir auch noch einigermassen gut aus

23.12.2009 Christmas BBQ
Das darf ja wohl nicht fehlen. Die Produktion wurde stillgelegt (bis notabene am 18.01.) und somit wurde ein Teil der Fabrikhalle zum Grillgarten. Der feine Geruch blieb jedenfalls bis nach Weihnachten im Gebäude haften.... Das Kernstück wurde leider nicht gebührend beachtet vom Fotografen, dafür ist die Trennung zwischen Produktion und Bürolisten, sowie zwischen Männlein und Weiblein klar ersichtlich. Nichts Neues für Leute die in der Lebensmittelbranche tätig sind.






30.12.2009 Lunch at work
Und schliesslich, für all diejenigen (es waren total 10), die zwischen Weihnachten und Neujahr arbeiteten, organisierten wir einen gemeinsamen Lunch wo jeder etwas dazu beitrug. Das Buffet war grandios und mein Chocomousse triple choc und viel zu hart... :-)

Samstag, 2. Januar 2010

Get a new home in Oz (Teil 2)

Wie versprochen hier den weiteren Verlauf der Wohnungssuche.
So läuft eine typische Wohnungsbesichtigung ab
  • Real Estate kommt in letzter Minute angebraust
  • Schilder oder Wegweiser, mindestens 3 an der Zahl, werden ausgepackt und gut ersichtlich platziert
  • "Schlange" der Interessenten (bei mir waren es maximal 17) wird begrüsst
  • Wohnung aufgeschlossen und los geht die Schlacht
  • Fragen werden so gut als möglich beantwortet, sicherlich aber Kontaktdaten entgegen genommen und Bewerbungsformulare verteilt
  • Parkplätze und Garagen werden oft angeboten aber nie gezeigt, weil der Agent die Details dazu nicht kennt!
Interessenten mit Durchsetzungsvermögen können dann auch noch Bilder schiessen! Bei gewissen Wohnungen kommt einen eine Ladung Kleider o.ä. entgegen wenn man den ersten Schrank öffnet, weil das Objekt noch behaust wird und in letzter Minute aufgeräumt wurde, bei anderen ist alles picke fein.
Am Tag 9 hatte ich 5 Besichtigungen an einem Tag (notabene ein Arbeitstag). Das erforderte einiges an Organisation. Hatte ich doch weder ein Navigationssystem im Auto, noch einen hilfreichen Beifahrer und war weder ortskundig noch erfahren im australischen Strassenverkehr (hier wird bekannterweise auf der falschen Strassenseite gefahren). Die Termine waren im Halbstunden Takt vereinbart und da war ich diejenige, welche in letzter Minute angebraust kam.

Zum Schluss hatte ich die Qual der Wahl


Schöne, zentral gelegene Wohnung ohne Balkon?



kleiner Balkon mit Aussicht und Wohnung eher schäbig?



schöne Wohnung und kleiner, kaum brauchbarer Balkon?


wunderschöner Balkon aber kaum Wohnraum?


oder doch in einem Einfamilienhaus Quartier, fern ab von Strand und Stadt?
 
Alle Wohnungen hatten Vor- und Nachteile und meine Erkenntnisse hätte ich gerne mit Oliver diskutiert, was sich als schwierig erwies, denn wie soll jemand Stellung nehmen zu etwas, das er nicht gesehen hat, die Umgebung nicht kennt und nur von meinen Erzählungen beurteilen kann, die nicht wirklich neutral sind.

Ich bewarb mich also für die zwei interessantesten Angebote und hoffte auf eine Entscheidung "von oben". Dem war nicht so, ich hätte beide Wohnungen bekommen und schlussendlich fällte mein Bauch den Stichentscheid. Das Ergebnis findest Du auf Olivers Blog. Das Timing war knapp, ich konnte am Abend vor Olivers Ankunft am frühen Samstagmorgen des 12.12. die Schlüssel übernehmen.

Damit war aber noch nicht gesichert, dass wir Strom, Wasser, Gas und ein Telefon hatten, was mir natürlich keiner frühzeitig sagte. Eine wirklich nützliche Broschüre bekam ich dann im Nachhinein. Falls sich also irgend jemand von Euch in nächster Zeit in Australien niederlässt, hier ist die grosse Hilfe Consumer Affairs Victioria, zweiter Paragraph Renting Guides dann PDF mit dem Titel Renting a home: a guide for tenants and landlords.

Natürlich hat alles ohne dieses Vorwissen geklappt und wir können warm duschen, kochen, Züpfe backen und auch telefonieren!