Montag, 12. Januar 2015

Coming home - Teil 3

Unsere Wohnung in Bern gibt es nicht mehr seit Ende Oktober und somit sind wir de facto obdachlos - gottlob nicht ganz. Wir haben etwas anderes,  das wir nun Unser Zuhause nennen. Das mobile Zuhause trägt den Namen Kasbah und wurde geboren im Jahre 2009 (getauft wurde er allerdings erst im Jahre 2010, in Australien).  

 Kasbah stellt sich vor

Schlaf- und 

Wohnzimmer

Ein typisches Nachtlager in Australien

Kasbah hat viele Geschwister, ist aber in seiner Ausführung und seinem Namen einzigartig. Dazu hat ihn Oliver gemacht, in unzähligen Stunden des Planens, Denkens und Handelns. 

Oli im Element - am Basteln

Der Wolf im Schafspelz bietet uns erstaunlichen Komfort, gemessen an der Ausrüstung von Tourenvelofahrern (was wir lange Zeit waren und z.T. immer noch sind), aber auch nicht so viel Luxus wie andere Fahrzeuge des Typs Campervan
Auf technische Details verzichte ich hier absichtlich, Interessierte können diese nachlesen auf Kasbahs Website oder seinem Blog.

Die Grösse unseres neuen Zuhauses wurde definiert über die Anforderung, dass wir an einem Regentag wie heute, komfortabel an einem Tisch, mit einem richtigen Stuhl sitzen und der andere gleichzeitig auf dem Bett lesen oder schlafen kann. Zudem musste unser Kasbah Platz für zwei richtige Fahrräder bieten, die nicht irgendwo angehängt werden sollten am Auto, da wir ja gute Räder fahren möchten, die auf offenen Strassen nicht sandig oder schmutzig oder gar noch gestohlen werden sollten. Also musste eine Garage her. Diese ist nur von einer Fahrzeugseite zugänglich, darum hat Oliver in einem zweiten Anlauf eine Veloschublade gebaut, die nun neben den beiden Fahrrädern auch noch das ganze Zubehör wie Helme, Schuhe, Taschen und Werkzeug beherbergt. 

Veloschublade

Der restliche Platz in dieser Zaubergarage ist fein säuberlich ausgenutzt für ein Zelt, ein Faltboot, eine Dieselheizung, faltbare Wasserkanister, eine zweite Batterie, den Cobb (unser Campingofen - ich verweise auf meinen Blogeintrag), Brennstoff und alle erdenklichen Ersatzteile, Schmierfette und Klebstoffe fürs Auto. 

Einiges ist sofort griffbereit wie z.B. Schäkel, anderes in den Plastikboxen einfach zugänglich durch das Band, welches an der hintersten Box angemacht ist.

Dies also der Grund, wieso wir nicht mit einem Landrover Defender unterwegs sind. Falls dieser die Platzanforderungen erfüllt hätte, wäre das wohl das Fahrzeug erster Wahl gewesen, weil sie einfach cool und sehr dauerhaft sind. Ein Argentinier hatte mal treffend geantwortet auf die Frage, wieso er in seiner Flotte für Touristenausflüge in die Steinwüste nur Defenders hat; weil es die Besten sind!

Neben der Garage haben wir eine Aussenküche, was für diesen Typ Fahrzeug eher ungewöhnlich ist, aber wir mögen die Kochgerüche weder im Wohn- noch im Schlafzimmer. Zudem macht das Kochen draussen Spass. Gibt es doch die Möglichkeit, die Natur und die Tierwelt zu bestaunen.
Für garstiges Wetter haben wir einen Schutz genäht, der uns erlaubt, einigermassen trocken und windgeschützt zu kochen. 


Auch das Reserverad sitzt in der Küche, was gewöhnungsbedürftig ist, aber auch da haben wir ein „Mänteli“ genäht, was etwas hygienischer ist und uns vom Gummigeruch verschont…..

Küche mit Reserverad, 2 Kochern, Brauch- und Trinkwassertank, Geschirr, Tisch und Vorräten

Wenn wir schon bei der Hygiene sind: Kasbah bietet auch eine Dusche, die zusammen gefaltet in einer Schublade liegt. Bei Bedarf ist sie in 3 Minuten aufgebaut und der isolierte Tank, reingepasst im Chassis, bietet warmes Wasser, meist aufgeheizt mit Sonnenenergie. Den Druck, um das Wasser in die Brause zu pumpen, gewinnen wir aus dem Reserverad. Das ist noch nicht 100% ausgereift, aber es funktioniert und hat uns schon manch unvergleichliches Sauberkeitsgefühl beschert. 

Die faltbare Dusche

Weisch wie schön, e warmi Dusche nachere lange Velofahrt

Duscherlebnis erste Generation - das war 2010

Für die Not gibt es auch noch eine Toilette, die wir weg packen. In Australien gibt es aber einigermassen überall Toiletten, die meist auch noch sehr sauber sind. Auf den vielen einfachen Campgrounds in den Nationalparks und im Bush, hat es eigentlich immer nur das eine - ein Plumpsklo.

Mittlerweile ist unser Zuhause recht ausgefeilt und da uns das sehr geländegängige Fahrzeug überall hin bringt, ist es unser Traumhaus! Wir freuen uns auf viele Campingerlebnisse und herausfordernde Routen mit Kasbah.



Dieses Dach schützt uns vor Sonne und Regen

Eines meiner liebsten Teile - ein Aussentank für dreckige Hände


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