Samstag, 8. November 2014

Ein Hausrat wird schlank


Unser Traum, mal richtig (>6 Monate) zu verreisen, ist nun Wirklichkeit und Grund genug, meinen Blog zu reaktivieren. Die Vorbereitungen haben seit längerem begonnen, lösten die Träumereien ab und wurden richtig konkret mit der Kündigung unserer Arbeitsstellen Ende Mai. 
In einer ersten Phase mussten wir unser Fahrzeug (den Kasbah) fit machen für die lange Reise. Das hat Oliver beschrieben und bebildert in seinen Blogeinträgen vom 29.September und 1.Oktober

Die zweite Phase folgte unmittelbar. Wir hatten uns entschieden, unsere schöne, grosszügige Wohnung zu kündigen und mussten daher einen Platz finden für unser Hab und Gut. Das Material, welches verdichtet wohl geschätzt 50 Kubikmeter in Anspruch genommen hätte, musste reduziert werden, da wir 

  1. erstens nicht so viel zügeln mochten
  2. zweitens keinen so grossen Platz zahlen wollten und 
  3. drittens als nächstes wohl in eine kleinere Wohnung ziehen werden
Als Resultat steht nun ein Teil unserer Möbel in diversen Wohnungen von Freunden und wird munter benutzt. Was nicht ausgeliehen wurde, präsentierten wir in einer recht spontanen Aktion über einen Garage Sale den Kauflustigen.

Dieses Flugblatt habe ich in einer Nacht-Aktion kreiert, im Quartier aufgehängt und an Berner Bekannte verschickt

Garage oder Yard Sales haben ihren Ursprung in den USA, wo in den 50er und 60er Jahren in der hauseigenen Garage oder im Garten Haushaltartikel jeglicher Art angeboten wurden, um sich von Nichtgebrauchtem zu entledigen resp. der Nachbarschaft die Chance zu geben, günstig an gebrauchte Artikel zu kommen, die man selber nicht mehr brauchte.

Ich liess mich von der Begeisterung meiner Schwiegermutter Elsbeth für meine Idee eines solchen Garage Sale anstecken, und wir nahmen Ihre grosse Unterstützung beim Verkauf dankend an. Dazu stärkten wir uns, nach einer sehr kurzen Nacht (weil Oliver und ich noch alles bereit legen und aussortieren mussten), zuerst mit selbst gebackener Züpfe.

 Das Flohmarktteam am Samstagmorgen: Elsbeth, Simon, Jeannine und Oliver der Fotograf

Wir teilten den Verkaufsbereich und unsere Ware in zwei Bereiche: draussen und drinnen.

Draussen
Dieser Bereich war gekennzeichnet mit «Du machst den Preis». Diese Ware wollten wir weg haben um jeden Preis. Die nächste Station für die Überbleibsel war die Brockenstube



Drinnen
Dieser Bereich war gekennzeichnet mit «wir machen den Preis». Diese Ware war uns wichtiger und wertvoller, darum ein Richtpreis von uns.


Die Kleiderverkäufe waren Elsbeths Spezialität, und alle Kunden bekam eine Mode- und Stilberatung mitgeliefert, die sie offensichtlich glücklich stimmte.

Hans in neuem Look - ich finde, die Jacke stand ihm hervorragend

Im Aussenbereich wurden uns oft höhere Preise angeboten als wir uns erlaubt hätten zu verlangen; vermutlich weil es eine Schweizer Tugend ist, nicht knausrig dastehen zu wollen. 
Eine andere Schweizer Tugend, welche wir beobachten konnten, war das teilnahmslose Vorbeigehen an unserer Auslage bis zum CD-Gestell (Preis pro CD CHF 1.- / 10 Stk CHF 5.-), wo verstohlen durchs Angebot "geblättert" wurde. Als nächstes wurde ihnen bewusst, dass da noch mehr Interessantes zu haben ist, und z.T. konnten wir sie zum Schluss sogar nach Drinnen locken....

Nicht nur der Gewinn von beinahe CHF 1000.- für unser Reisekässeli hat uns gefreut, sondern auch, dass einige Bekannte extra vorbei kamen, um uns noch einmal zu sehen. Es war ein sehr stimmiger und fröhlicher Samstag.

2 Kommentare:

  1. Der "Australienstein" in deinem Blog-Logo finde ich megaschön, obwohl wahrscheinlich im Niggäland entdeckt:-)

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  2. ah, da kommen noch die Details zu dieser Mordsübung.
    Zusammen mit den Illustrationen sehr interessant und eindrücklich!

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