Für all diejenigen welche nicht regelmässige Leser von Olivers Blog sind, hier der Link zu seinem Eintrag vom 25.12., der Euch verrät, wo wir Weihnachten verbracht haben.
Viel romantischer und stimmiger kanns nicht mehr werden!
Noch ein aktuelles Bild vom Camping gestern Nacht.
Auch nicht zu verachten und erst noch ohne Nachbarn.
Nachträglich wünsche ich allen frohe Weihnachten und viel Freude am Schnee.
Mittwoch, 29. Dezember 2010
Dienstag, 21. Dezember 2010
Wolf im Schafspelz
Australien ist ein riesiges Land mit unheimlich vielen Kulturen und dadurch auch kunterbunten Leuten. In diesem Blog möchte ich Euch einen solch kunterbunten Charakter vorstellen.
Dieser Toyota Hyace sieht unspektakulär aus und erweckt kein grösseres Aufsehen auf einem Campingplatz. Auch nicht, wenn ein Boot im Schlepptau nachgezogen wird (das aussieht wie ein Fischerboot, aber einen Rennmotor hat der keiner sieht) und noch ein Velo drauf gepackt wird.
Beim näheren Hinsehen fällt auf, dass der Innenraum fürs Wohnen eher knapp bemessen ist und ein längeres Gespräch mit Sven, dem Besitzer des Fahrzeuges, hat sein Hobby (oder seinen Beruf?) ans Licht gebracht.
Er fährt mit seiner mobilen Bierbrauerei in Australien von Ort zu Ort, da er sein Zuhause in Sydney bereits vor längerer Zeit aufgegeben hat. Der Bus ist sein Haus und seine Brauerei. Insgesamt hat er durchschnittlich 90 Liter Bier an Bord und davon trinkt er fleissig - täglich 3 Flaschen à 1.25 Liter. Trotzdem zeichnet sich dies noch nicht in einem Bierbauch ab, vermutlich weil seine Ernährung, abgesehen vom Bier, doch recht simpel und mager ist. Damit er möglichst wenig Geschirr zum Abwaschen generiert, wärmt er Gemüse in der Büchse und isst es auch daraus. Wenn immer eine Aktion im Supermarkt von Interesse ist, schlägt er zu. Bei unserem Treffen war gerade eine Familienpackung Donuts aktuell, die innerhalb von 2 Tagen gegessen werden musste. Kein Problem für Sven, damit ist der Menüplan bis auf weiteres gesetzt und er scheut sich auch nicht, mit allen zu teilen, obwohl er definitiv nicht auf Rosen gebettet ist.
Nun zu seiner Passion, dem Bierbrauen.
Er kauft sich ein Selbstbrau-Bierkit (Home Brew Kit), das sogar im Supermarkt erhätlich ist. Es enthält einen Topf mit Malzextrakt und Hopfen, ein Brieflein mit Hefe und eine Anleitung zum Bierbrauen. Das Ganze ist bei Woolworth (siehe mein Blog) zu haben für CHF 60.- oder aber in einer besseren Klasse von Coopers für CHF 90.-
Die Wanderleute unter Euch werden wissen, dass früher Wander genau ein solches Home Brew Kit hergestellt und verkauft hat.
Sven löst den Malzextrakt zusammen mit Zucker in 2 Liter kochendem Wasser, giesst es in seinen Fermenter (im Bus sitzend als isolierte Box mit rund 30Liter Fassungsvermögen) und füllt auf mit kaltem Wasser. In der ersten Phase wird mit Hilfe der Hefe bei einer konstanten Temperatur von 23°C, der Zucker in der Würze (der mit Wasser gemischte Malzextrakt) zu Alkohol umgebaut. 60-70% des Malzzuckers wird dabei umgebaut. Das entstehende Kohlendioxid tritt durch ein eingebautes Röhrchen kontinuierlich aus dem Tank.
Nach 6 Tagen füllt er dieses "Jungbier" in Flaschen ab und lässt es verschlossen reifen. Dabei wird der restliche Zucker in Alkohol umgebaut und das Kohlendioxid das nicht mehr entweichen kann durch die geschlossene Flasche, wird als Kohlensäure im Bier gebunden, was eine pH-Senkung zur Folge hat. Bei diesem Prozess entstehen auch Trübbestandteile, die dann Sven durch Filtration in andere Flaschen eliminiert.
Dieses Bier lagert er für eine weitere Woche, bevor er es konsumiert oder verschenkt. Diese Lagerung bewerkstelligt er in Styroporboxen. Damit sein Fermenter immer richtig funktionert und seine Filtration standardisiert ist, braucht er Strom, den er mit Sonnenkollektoren produziert und für den worst case hat er auch 3 Autobatterien......
Nebst der Brauerei muss er auch noch Strom für 2 Fernseher (einen kleinen für Tage mit spärlich Sonne und einen grossen für DVDs an sonnigen Tagen) und eine Mikrowelle generieren.
Wir waren wirklich sehr beeindruckt von seiner Brauerei und seinem Lebensstil.
What a character!
Dieser Toyota Hyace sieht unspektakulär aus und erweckt kein grösseres Aufsehen auf einem Campingplatz. Auch nicht, wenn ein Boot im Schlepptau nachgezogen wird (das aussieht wie ein Fischerboot, aber einen Rennmotor hat der keiner sieht) und noch ein Velo drauf gepackt wird.
Beim näheren Hinsehen fällt auf, dass der Innenraum fürs Wohnen eher knapp bemessen ist und ein längeres Gespräch mit Sven, dem Besitzer des Fahrzeuges, hat sein Hobby (oder seinen Beruf?) ans Licht gebracht.
Er fährt mit seiner mobilen Bierbrauerei in Australien von Ort zu Ort, da er sein Zuhause in Sydney bereits vor längerer Zeit aufgegeben hat. Der Bus ist sein Haus und seine Brauerei. Insgesamt hat er durchschnittlich 90 Liter Bier an Bord und davon trinkt er fleissig - täglich 3 Flaschen à 1.25 Liter. Trotzdem zeichnet sich dies noch nicht in einem Bierbauch ab, vermutlich weil seine Ernährung, abgesehen vom Bier, doch recht simpel und mager ist. Damit er möglichst wenig Geschirr zum Abwaschen generiert, wärmt er Gemüse in der Büchse und isst es auch daraus. Wenn immer eine Aktion im Supermarkt von Interesse ist, schlägt er zu. Bei unserem Treffen war gerade eine Familienpackung Donuts aktuell, die innerhalb von 2 Tagen gegessen werden musste. Kein Problem für Sven, damit ist der Menüplan bis auf weiteres gesetzt und er scheut sich auch nicht, mit allen zu teilen, obwohl er definitiv nicht auf Rosen gebettet ist.
Nun zu seiner Passion, dem Bierbrauen.
Er kauft sich ein Selbstbrau-Bierkit (Home Brew Kit), das sogar im Supermarkt erhätlich ist. Es enthält einen Topf mit Malzextrakt und Hopfen, ein Brieflein mit Hefe und eine Anleitung zum Bierbrauen. Das Ganze ist bei Woolworth (siehe mein Blog) zu haben für CHF 60.- oder aber in einer besseren Klasse von Coopers für CHF 90.-
Die Wanderleute unter Euch werden wissen, dass früher Wander genau ein solches Home Brew Kit hergestellt und verkauft hat.
Sven löst den Malzextrakt zusammen mit Zucker in 2 Liter kochendem Wasser, giesst es in seinen Fermenter (im Bus sitzend als isolierte Box mit rund 30Liter Fassungsvermögen) und füllt auf mit kaltem Wasser. In der ersten Phase wird mit Hilfe der Hefe bei einer konstanten Temperatur von 23°C, der Zucker in der Würze (der mit Wasser gemischte Malzextrakt) zu Alkohol umgebaut. 60-70% des Malzzuckers wird dabei umgebaut. Das entstehende Kohlendioxid tritt durch ein eingebautes Röhrchen kontinuierlich aus dem Tank.
Nach 6 Tagen füllt er dieses "Jungbier" in Flaschen ab und lässt es verschlossen reifen. Dabei wird der restliche Zucker in Alkohol umgebaut und das Kohlendioxid das nicht mehr entweichen kann durch die geschlossene Flasche, wird als Kohlensäure im Bier gebunden, was eine pH-Senkung zur Folge hat. Bei diesem Prozess entstehen auch Trübbestandteile, die dann Sven durch Filtration in andere Flaschen eliminiert.
Dieses Bier lagert er für eine weitere Woche, bevor er es konsumiert oder verschenkt. Diese Lagerung bewerkstelligt er in Styroporboxen. Damit sein Fermenter immer richtig funktionert und seine Filtration standardisiert ist, braucht er Strom, den er mit Sonnenkollektoren produziert und für den worst case hat er auch 3 Autobatterien......
Nebst der Brauerei muss er auch noch Strom für 2 Fernseher (einen kleinen für Tage mit spärlich Sonne und einen grossen für DVDs an sonnigen Tagen) und eine Mikrowelle generieren.
Wir waren wirklich sehr beeindruckt von seiner Brauerei und seinem Lebensstil.
What a character!
Sven und sein Toyota - Wolf im Schafspelz - indeed
Montag, 6. Dezember 2010
Handrolls
Dies wird für längere Zeit der letzte Blogeintrag mit einem städtischen Thema sein, da wir ja nun bereits reisend unterwegs sind in vorwiegend ländlichen Regionen.
Ein sehr beliebtes Mittagessen oder auch ein Snack sind die Sushi Handrolls, die in jeder Food Hall (Verpflegungsecke mit Teken von McDonalds, Subway Sandwich, KFC oder wie sie alle heissen, in einem Shoppingkomplex), in kleinen Strassen Take aways und auch in Supermärkten zu finden sind. Sie werden ausschliesslich von Asiaten verkauft und sind für CHF 2.20 – 2.80 pro Stück zu haben.
Ausgehändigt werden sie in einer Plastikbox (natürlich gibt es verschiedene, in der Grösse angepasste Boxen für 1,2,3 oder 4 Rollen), die z.T. noch verziert sind (siehe Bild). Dazu wird Soyasauce in einem "Plastikfischli" und Wasabi in einem Plastikbeutel gereicht. Das "Plastikfischli" mag bei cineophilen Lesern eine Erinnerung wecken. Im Film Little Fish (2005) von Rowan Woods mit Cate Blanchett in der Hauptrolle, wurden in genau diesen Fischli Drogen gehandelt. Da dies ein australischer Film ist, verwundert dies nicht weiter. Wir hatten das Aha-Erlebnis schon bald nach unserer Ankunft in Oz.
Das Innenleben der Sushi Handroll ist sehr verschieden. Gemüse, Lachs (roh oder geräucht), Thon oder Teriaki, um nur die wichtigsten zu nennen. Alle sind umgeben von einer Lage Klebreis und satt eingerollt in ein Noriblatt (Meeresgras). Diese werden entweder von Hand gerollt mit Hilfe eines “Gummiblätzlis” (ähnlich wie beim Tabak rollen) oder aber maschinell hergestellt. Diese kompakte Rolle kann ganz einfach von Hand gegessen werden.
Modell Thunfisch
Jeder Shop hat eine etwas andere Würzung. Die einen applizieren eine Lage Wasabi zwischen dem Innenleben und dem Reis, andere verwenden eine sehr sämige Masse, noch andere würzen gar nicht und reichen mehr Zutaten dazu.
Isch also no rächt guet. Letzter Lunch in einem Park im CBD (Central Business District in Melbourne)
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